Wie oft muss ich mein Klavier stimmen lassen?
Das Klavier verstimmt sich, weil jede Änderung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit das Holz des Klaviers etwas verändert. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Saiten aus.
Mit dem Stimmen verhält es sich wie mit dem Zahnarzt-Besuch. Man sollte es eigentlich jedes halbe Jahr, mindestens aber jedes Jahr stimmen lassen. Wenn man seltener stimmen lässt, hält die Stimmung nicht lange, und man muss nach einigen Wochen nachstimmen lassen. Dann hat man die gleichen Kosten, als wenn man es regelmäßig stimmen lässt.
Generell verhält es sich beim Klavier wie bei einer Gitarre oder jedem anderen Instrument. Wenn die Saiten auf einmal zu weit hochgestimmt werden müssen (weil sie durch die lange Zeit gedehnt sind) dann hält diese Stimmung eben auch nicht so lange.
Wenn das Klavier mehr als einen Viertel-Ton nach unten verstimmt ist, ist es nicht möglich, es in einem Arbeitsgang wieder richtig zu stimmen! Dies bedarf mehrerer Stimmungen.
Bei neuen Klavieren biete ich dazu eine Doppelstimmung an einem Termin zu einem gemäßigten Preis an.
Bei alten – oder sogar antiken – Klavieren besteht dabei immer die Gefahr das Saiten reissen und es muss in mehreren Schritten gemacht werden. Rechnen sie in diesem Fall mit 2-3 Stimmungen und Kosten für einige neuen Saiten.
Wo stelle ich mein Klavier am besten auf?
Generell kann man sagen, das jedes Klavier empfindlich ist gegen Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Daher ist man gut beraten, einen Raum zu wählen, in dem eine möglichst Konstante Temperatur herrscht.
Zumindest sollte es aber nicht direkt am offenen Fenster oder vor der Heizung stehen.
Und man sollte eine Außenwand als Standort möglichst vermeiden.
Wenn sie in Ihrem Heim nicht für konstante Luftfeuchtigkeit sorgen können, gibt es auch Feuchtigkeitsregulatoren im Klavier. Sprechen Sie mich darauf an!
Ist Fußbodenheizung gut für mein Klavier?
Die Art der Heizung ist dem Klavier egal. Die wichtigen Faktoren, die die Lebensdauer des Klavieren beeinflussen, die gleichmäßige Temperatur und eine angemessene Luftfeuchtigkeit. Es empfiehlt sich in jedem Fall, zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit einen Zimmerbrunnen, Verdampfer oder zumindest viele Pflanzen im selben Raum zu haben. Trockene Heizungsluft trocknet die Hölzer des Klaviers aus, was zur folge hat, das irgendwann die Stimmung nicht mehr hält und sogar der Resonanzboden Sprünge bekommen kann. Beides führt zum völligen Wertverlust des Instruments.
Wie groß muss der Raum für einen Flügel sein?
Generell muss sich der Klang eines Instruments im Raum entwickeln können. Für ein normales Zimmer von 15-25 qm. kommt eigentlich nur ein kleiner Flügel oder Stutzflügel in Frage. Für einen Konzertflügel ab 180 cm. sollte man einen Raum von über 25 qm. zur Verfügung haben, wenn man das Klangerlebnis genießen will.
Was bedeutet „Intonieren“?
Die meisten Klavierspieler merken, wenn ihr Klavier verstimmt ist. (Hoffentlich!)
Aber die meisten wissen nicht, wodurch der Klang ihres Instruments bestimmt wird. Ich bitte sie mal einen kleinen Versuch anzustellen. Klopfen sie einmal mit dem Knöchel ihres Fingers gegen ein Weinglas. Und nun machen sie das selbe, jedoch sie klopfen mit einem Holzstiel und danach mit einem Löffel aus Metall.
Wie sie unschwer erkennen können, entscheidet die Härte des Hammers wesentlich über der Klang.
Genau so ist es beim Klavier. Die Härte der Hämmer – diese bestehen aus Filz – entscheidet über die Zusammensetzung der Obertöne und somit über den Klang eines Klaviers.
Beim Intonieren überprüft die Klavierstimmer diese Härte mit seinem Gehör und reguliert diese. Das geht einmal durch hineinstechen mit Nadeln. Dadurch wird der Filz aufgelockert und weicher. Oder durch abschleifen der oberen weichen Schicht des Filzes. Dann wird er härter. Sind die Hammerköpfe viel zu weich, so kann er auch eine Flüssigkeit aufträufeln, die nachher austrocknet und eine harte Substanz (Colophonium) im Filz zurücklässt.
Intonation ist eine recht aufwändige und sehr spezielle Arbeit. Sei verlangt großes Können und nimmt einige Zeit in Anspruch. Sie muss mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden.
Schadet wenig spielen dem Klavier?
Nein. Das ist ein Märchen, das manche Eltern ihren Kindern erzählen, damit diese regelmäßig üben.
Wie jede andere Mechanik wird auch die Mechanik eines Klaviers durch Benutzung abgenutzt.
Wo liegt der Unterschied zwischen Flügel und Klavier?
Da gibt es einmal die offensichtlichen Unterschiede wie Größe, Form und Preis. Der wesentliche Unterschied ist aber die Länge der Saiten – ja länger, desto voluminöser und reicher der Klang.
Und die Mechanik ist eine völlig andere. Beim Flügel liegen die Hämmer unter den Saiten und werden beim Anschlag nach oben geschlagen. Alleine durch die Schwerkraft fällt sie wieder nach unten. Dieser völlig natürliche Vorgang erlaubt eine maximale repititionsgeschwindigkeit und möglichst wenig mechanischen Aufwand.
Beim aufrechten Klavier ist dies ganz anders. Die Hämmer stehen aufrecht und werden nach dem Anschlag durch ein ausgeklügeltes System von Federn, Bändern, Prallpolstern und dergleichen wieder in ihre Ursprungsposition gebracht. Dies ist mit einigem mechanischen Aufwand verbunden. Dieser bedeutet auch immer Reibung, Kraftverlust und Geschwindigkeitsverlust. Wenn auch für einen Laien kaum merkbar.
Dennoch ziehen es Profi-Pianisten daher vor, auf einem Flügel zu spielen und auch zu üben.